Ich bin Landschaftsarchitektin und Gärtnerin.
Gärtner bereiten mit ihrer Arbeit heute den Boden für Zukünftiges.
Die ständige Veränderung der belebten Natur, das Werden und Vergehen im Jahreslauf oder innerhalb von Jahrhunderten lehrt nicht das Festhalten, sondern das Weitergehen.
Voranschreiten, Fortschritt, ohne dass Kulturerbe und Traditionen mitgenommen werden, bedeutet Verarmung.
Die reiche baukulturelle Tradition in den Sächsischen Regionen setzt den Maßstab, den es zu erkennen und zu respektieren gilt, der eine Weiterentwicklung leiten muss, aber nicht behindern darf.
Grundlage aller Entscheidungen im Umgang mit ländlicher Bausubstanz ist für mich Bescheidenheit und schlichte Klarheit, die die sächsischen Bauernhäuser so wunderbar ausstrahlen.
Was aber wäre ein Hof noch ohne Hofbaum, Garten, Nutzpflanzen und das Leben von Mensch und Tier an diesem Ort?
Die größte Sorge macht mir die fortschreitende Zerstörung der Einheit von Dorfstruktur mit ihren Einzelgebäuden und Kulturlandschaft, die Entfremdung vom Sinn und Wert der landwirtschaftlichen Produktion.
Ich würde mir wünschen, über die Beratungstätigkeit Menschen dabei zu helfen das Mögliche zu tun um naturverbundenes, kulturell und traditionell bewusstes Leben auf dem Lande ins 21. Jahrhundert zu tragen.
Dr. Annette Haufe