Die ältesten noch vorhandenen Gebäude im Raum zwischen Delitzsch, Bad Düben und Eilenburg gehen bis in die zweite Hälfte des 18. Jahrhunderts zurück. Damals waren Holz und Lehm die am meisten verwendeten Grundstoffe dörflichen Bauens, was sich in meist sehr einfachen, oft auch niedrigen, also überwiegend erdgeschossigen Fachwerkbauten widerspiegelt. Durch die Holzknappheit und gute Bodenvorkommen entwickelte sich der Lehmbau in einem besonderen Maß. Ab dem 2. Drittel des 19. Jahrhunderts erreichte der Lehmbau eine Qualität, die sich in Deutschland, ja innerhalb Mitteleuropas sehen lassen konnte! Diese hervorragenden Bautraditionen fanden eine bisher ungerechtfertigt geringe Beachtung.
Ein weiterer Teil des Buches betrifft die Ziegelbauten, die ab dem 1. Drittel des 19.Jahrhunderts, deutlich durch preußische Einflüsse, die alten Dorfbauweisen nicht nur verändert, sondern durch Zweckmäßigkeit und Gestaltungsvielfalt revolutioniert haben.
Das Buch soll nicht nur als Sammlung und Dokumentation verstanden werden. Es soll anregen, in die Dörfer zu schauen und sich mit den noch verbliebenen und nutzungsfähigen Häusern auseinander zu setzen. Gerade im Nordleipziger Raum ist es wichtig, wenigstens einzelne und typische Gebäude und Hofanlagen als historische Beispiele möglichst in einem hohen Grad an baulicher Ursprünglichkeit – zumindest im Äußeren - zu erhalten.
Der Titel ist leider vergriffen.